Deutsch oder Englisch? Englisch UND Deutsch? Oder doch komplett Englisch? Diese Frage stellen sich jeden Tag unzählige der mehr als 20 Millionen deutschen Instagram-User. Viele von ihnen entscheiden sich schließlich für deutsche Bildbeschreibungen unter ihren Fotos, obwohl sie sich doch damit einem wesentlich größeren Publikum verschließen. Aber ist dem wirklich so? Wir haben euch eine Liste mit Argumenten für rein deutsche Descriptions zusammengestellt.
Einfacher kommunizieren in der Muttersprache
Eine Community wird erst dann lebendig, wenn miteinander gesprochen oder im Fall von Instagram miteinander geschrieben wird. Nutzer, deren Muttersprache Deutsch ist, können sich in der Regel leichter an Diskussionen beteiligen. Du musst nicht lange überlegen oder nach Übersetzungen googeln, wenn du der englischen Sprache nicht mächtig bist. Stell dir vor, du bekommst obendrein auch noch ständig englische Kommentare unter deinen Bildern! Geil für die Engagement Rate, aber für dich möglicherweise auch recht anstrengend, darauf angemessen zu antworten.
In Deutsch mehr Inhalte vermitteln
Wir alle kennen die Posts, die nur aus einem Bild und einem Smiley oder einem kurzen Satz bestehen. In Deutsch kannst du schreiben, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Du kannst deinen Followern einfach mehr aus deiner Gedankenwelt mitteilen, einen Mehrwert bieten und besser deine Persönlichkeit entfalten.

Eine klare Zielgruppe vor Augen
Willst du deine Instagram-Pics nicht nur privat mit deinen Freunden teilen, sondern langfristig damit auch Geld verdienen, dann musst du dir über deine Zielgruppe Gedanken machen. Dazu gehört nicht nur die Frage, in welche Nische (z.B. Reisen, Fashion…) du dich setzt, sondern auch die Wahl der Sprache.
Ein voll auf deutsche User ausgerichteter Kanal, findet unter Umständen später schneller passende Werbepartner, sprich Firmen, aus Deutschland, die eine Kooperation eingehen wollen. Anders sieht es natürlich aus, wenn du es explizit darauf anlegst, mit Unternehmen aus aller Welt ins Geschäft zu kommen.
Allerdings fließen hier noch viel mehr Faktoren mit ein, zum Beispiel welche Art von Content du postest. Hast du einen Instagram-Kanal über Roadtripping durch die USA, dann können unabhängig von der gewählten Sprache auch Ami-Firmen auf dich aufmerksam werden. IGs zum Thema Berlin sprechen hingegen eher hiesige Unternehmen an.
Du siehst, es ist auch einzelfallabhängig, welche Strategie die „richtige“ ist.
Mehr Likes durch englischsprachige Posts?
Die pauschale Aussage, dass englischsprachige Instagram Posts mehr Likes erhalten, ist natürlich Quatsch. Zwar sprichst du in der Theorie tatsächlich erstmal mehrere hundert Millionen Menschen mehr an, doch es hängen einfach zu viele weitere Faktoren an einer erfolgreichen Instagram-Strategie.
Bestes Beispiel ist unser Travelpurrfect IG-Account (rund 1.700 Follower). Wir haben immer mal wieder zwischen Sprachen hin- und hergewechselt oder den Kanal gar zweisprachig betrieben. Wir konnten keinen wirklichen Unterschied in den Likezahlen feststellen. Jedoch haben wir mehr deutsche Kommentare erhalten, als wir die Descriptions in Deutsch oder Deutsch/Englisch verfasst haben.
Unser in Deutsch betriebener Kanal „We Love Mallorca“ (aktuell 12.400 Follower) läuft hingegen wie geschnitten Brot, weil einfach das Thema wesentlich spezieller ist als nur Reisen. Allgemeine Reise-Accounts gibt es wie Sand am Meer, deswegen müssen wir selbst noch herausfinden, wie wir aus der Masse herausstechen können. Das ist allerdings ein anderes Thema.
Instagram hat eine Übersetzungsfunktion
Der fünfte und letzte Punkt, der dafür spricht, dass du deinen Instagram-Account auf Deutsch betreibst, ist die integrierte Übersetzungsfunktion.
Kennst du nicht? Unter fremdsprachigen Beiträgen steht „Übersetzung anzeigen“. Einmal draufgeklickt, schon zeigt IG dir den Post in deiner eingestellten Sprache an.
Es ist also gar nicht unbedingt notwendig, sich den Kopf zu zerbrechen, ob du dein Instagram Profil auf Deutsch oder Englisch einrichten sollst. Deine Follower können deine Inhalte auch so verstehen, sofern sie diese tolle Funktion kennen!

Ein Tipp zum Schluss…sieh Instagram als eigenständige Plattform und nicht als Spiegelbild deines Blogs. Beides kann sich wunderbar ergänzen, muss aber nicht zwangsläufig dieselben Inhalte haben.
In welcher Sprache sprichst du mit deinen Followern? Verrate es uns gern in den Kommentaren. 🙂
Hallo Martin,
danke für den Artikel. Ich überlege derzeit ebenfalls ob die gewählte Sprache die richtige ist. Ich poste derzeit ebenfalls in englisch. Meine Webseite dagegen ist in deutsch was sicherlich auch verwirrend sein kann, da ich auch auf meine Webseite verweise. Wie sind deine Erfahrungen nach der Umstellung von englisch auf deutsch?
Besten Dank und viele Grüße
Hallo Björn,
ich glaube – da ich keine Tools zur Messung heranziehe – dass sich meine Engagement-Rate verbessert hat. Ich erhalte schlichtweg mehr deutsche Kommentare von echten Menschen. Ausdrücken kann ich mich einfach in meiner Muttersprache am besten, deshalb kann ich dir nur raten, es auch einfach mal zu probieren. Deutsche Webseite, deutsches Instagram-Profil > macht irgendwie mehr Sinn. 🙂
Hallo, Ihr Beiden,
als Stammgast Eures schönen Reiseblogs, würde ich mir doch deutsch als Sprache wünschen. Ist besser verständlich und lässt sich einfacher kommentieren da einige nicht so mit der englischen Sprache vertraut sind, zu denen ich mich auch zähle.
Ansonsten weiterhin viel Erfolg!
Euer Beitrag war für meine Sprachentscheidung echt hilfreich. Werde maximal nur noch die Überschrift bei längeren Beschreibungen in deutsch und englisch schreiben. Bei dem Versuch komplett zweisprachig zu posten, bin ich auch auf ein Hindernis gestoßen. Instagram lässt das Posten von so vielen Zeichen gar nicht zu. Ihr geht in Eurem Beitrag auch auf Zielgruppen ein, und vielleicht erlaubt Ihr mir hierzu eine Frage. Ist die Auswahl einer Zielgruppe notwendig um gegebenfalls ausreichend Follower zu generieren, damit man mit seinem Instagramkonto später einen Verdienst erzielen kann. Ist es hinderlich, wenn man alles postet, was einen in den Sinn kommt? Bisher poste ich viel über Reisen, Kunst, Essen, Wein, Tiere, Lifestyle und Privatleben. Über eine Antwort würde ich mich freuen. Ihr könnt mir auch gerne auf Instagram antworten @mister_bien .
Sonnige Grüße aus Baden-Baden
Michael Bien
Danke für diesen post. Genau das ist mein Thema im Moment. Ich lebe als Expat in Portugal und habe bisher auf Englisch gepostet. Schaue ich mir die Zahlen an, dann liegt Deutschland an 1. Stelle, danach Portugal, Österreich, USA, Schweiz. Ich merke jedoch. Ich spreche in Portugal fast ausschließlich Englisch und unterrichte auch auf Englisch. Doch ich tue mich schwer, Stories und Lives in Englisch zu machen. Zudem sind die englischsprachigen Mitbewerber wesentlich mehr als die deutschen. Auch deswegen, weil ich eine spezielle Yoga Methode unterrichte, die jetzt erst so langsam in Deutschland ankommt. Andererseits hab ich dann wieder Schiss, dass mir die englischsprachigen Follower wegbrechen… Es ist kompliziert, aber das Thema kommt immer wieder in meinen Kopf, daher ist es für mich nicht geklärt… Mal sehen… 😉
Ich find trotzdem, man kann ruhig in seiner Muttersprache posten – die Übersetzungsfunktion (und das wird ja fett unter dem Post vorgeschlagen) ist eigentlich ein Totschlagargument.