Egal ob Wiener Schnitzel, Kaiserschmarrn oder Sachertorte, wenn man an Österreich denkt, dürften einem so einige Speise einfallen, für die das Land bekannt ist. Als wir uns im November dazu entschieden haben, mit dem Bus nach Wien zu fahren, haben Martin und ich uns einiges vorgenommen. Nicht nur was die Sehenswürdigkeiten angeht, sondern auch bezüglich der kulinarischen Angebote.
Da wir nur ein relativ schmales Budget zur Verfügung hatten und auch nur zwei Nächte blieben, konnten wir uns die Bäuche nicht so sehr vollschlagen, wie wir das gerne getan hätten. Da unser Hotel, das Roomz Vienna, ein sehr reichhaltiges und leckeres Frühstück im Angebot hatte, fielen diese Mahlzeiten während unserer Entdeckungstouren aus.
„China Restaurant Zhong Hua“
Unser erstes richtiges Essen in Wien war jedoch nicht typisch österreichisch, sondern führte uns zu einem Asiaten. Was sollen wir sagen? Wir lieben Chinesisch einfach! Wie auch immer, unser Plan war es, im „China Restaurant Zhong Hua“ das Mittagsbuffet zu verputzen.
Doch was draußen angepriesen wurde, war im Restaurant nicht zu sehen. Auf Nachfrage erfuhren wird, dass das All You Can Eat Buffet an Feiertagen nicht angeboten wird. Eine weitere Recherche ergab, dass es sich um Mariä Empfängnis handelte, einem Feiertag, der bei uns in Deutschland nicht gefeiert wird.
Am Ende gab es für uns Peking Suppe und einen Sojasprossensalat, Chop Suey und Ente süß-sauer für insgesamt 29,10€. Geschmeckt hat es wirklich sehr gut, doch vielleicht hätten wir uns doch für das „Hühnerfleisch mit lustigem Geschmack“ entscheiden sollen?
Bar & Grill Sparky’s
Am nächsten Tag ging es zu Bar & Grill Sparky’s (Goldschmiedgasse 8), das nur einen Katzensprung von der Domkirche St. Stephan entfernt liegt. Besonders die Getränke waren nicht billig, doch wenn man die Nähe zu dem Wahrzeichen Wiens bedeckt, waren die Preise noch in Ordnung. Und bei einem Sparfuchs wie mir, will diese Aussage schon was heißen.
Der Kellner war trotz Stress und den vielen Gästen richtig gut drauf und hatte immer einen coolen Spruch auf den Lippen. Nachdem wir uns mit Tortillas und Salsa eine leckere Vorspeise gönnten, gab es für Martin endlich ein Original Wiener Schnitzel (14,90€), von dem er sehr begeistert war. Ich entschied mich jedoch für ein Schnitzel mit Champignonsoße und Reis (8,40€). Am Ende waren wir mit 32,30€ dabei.
Tipp: Es gibt einen Nichtraucherbereich weiter hinten. Das wussten wir leider nicht, sodass wir dem Qualm der anderen Gäste ausgesetzt waren.
„Witwe Bolte“
An unserem letzten Tag ging es zum Mittagessen zur „Witwe Bolte“, einem urigen Restaurant im 7. Bezirk, das uns leider enttäuscht hat. Ein Blick auf Tripadvisor verrät, dass wir da nicht die einzigen sind. Von Ausgezeichnet bis Ungenügend ist alles dabei und immer ist es der Service, der negativ hervorsticht.
Egal ob wir auf den Kellner, die Getränke oder das Essen gewartet haben – die Wartezeiten waren immer lang, obwohl es mehrere Kellner gab und das Restaurant nicht allzu groß ist.
Also Vorspeise wurden uns zwei halbe Brötchen mit drei verschiedenen Schüsselchen hingestellt. Was darin war, wurde nicht erwähnt. Wir kosteten einfach mal und stellten fest, dass es Öl, Butter und Schmalz war. Eine nett Aufmerksamkeit? Keineswegs! 2€ sollte der Spaß kosten – pro Person! Am Ende standen tatsächlich 4€ auf der Rechnung! Eine absolute Unverschämtheit. Schon alleine dafür gibt es von mir einen dicken Abzug. Am Ende möchte ich nur das bezahlen, was ich auch bestellt habe.
Die zweite Enttäuschung gab es dann beim Hauptgang. Auf meinem Teller landete Kaiserschmarrn (7,50€), der zu süß und verbrannt schmeckte. Es gab keine schwarzen Stellen zu sehen, aber irgendwie schmeckte er dennoch verbrannt. Es war für mich das erste Mal, dass ich „echten“ Kaiserschmarrn gegessen habe… vielleicht muss er ja so schmecken? Fertiger Kaiserschmarrn aus der Tüte, den man sich mit Milch anrühren muss, hat mich in der Vergangenheit eher überzeugt.
Martin entschied sich für ein Kalbsbutterschnitzel für 12,50€ und bekam am Ende ein großes Stück Hackfleisch. Wie sich später herausstellte, war dies ein Lost in Translation Problem, da wir beide bei diesem Begriff mit einem echten Schnitzel gerechnet haben. Der Klops lag auf Kartoffelpüree und war mit ein paar gerösteten Zwiebeln verziert. Er schmeckte gut, war aber eben auch kein Highlight.
Bei den Getränken wurde dann auch noch mal kräftig zugelangt. Anders kann man es nicht sagen. Während der Orangensaft, kein frischer, 3,30€ kostete, sollte das 0,75 Liter Wasser 6,90€ kosten! Wie verrückt ist das denn? Die Getränke standen nicht auf der Karte und sicherlich sind wir selbst dran Schuld, einfach etwas bestellt zu haben. Aber wer rechnet bei Wasser schon mit solchen Preisen, wenn er nicht gerade am Flughafen ist? Für uns war dieses Restaurant, in dem wir 34,20€ gelassen haben, eine echte Enttäuschung.