Viele Menschen verbinden Mallorca mit Ballermann, Saufgelagen am Strand und dickbäuchigen, krebsroten Engländern (& Deutschen), die sich daneben benehmen. Dabei hat die Baleareninsel so viel mehr zu bieten als Billigtourismus. Wer das echte Mallorca entdecken will mit all seiner Ursprünglichkeit, der fliegt im Frühjahr oder im Herbst, wenn die Touriströme noch nicht so ausgeprägt sind oder wieder am Abklingen sind. Oder gleich im Winter – da fällt der Badeurlaub zwar flach, dafür lernt man die Insel von einer ganz anderen Seite kennen. Ich habe für euch 5 Tipps, die ihr unbedingt gemacht haben solltet, wenn ihr in der kalten Jahreszeit dort seid.
1. An den Strand gehen
Sind die Strände auf der größten der Baleareninseln im Sommer so überfüllt, dass man kaum noch einen freien Platz erwischt, kann man sich im Winter lang machen. Klar hat es keine 30 Grad und wenn es ganz dumm kommt sind es nur 10, doch auch eingehuschelt mit Jacke kann man das Ambiente genießen, stimmts? Übrigens gibt es im mallorquinischen Winter durchaus frühlingshafte Tage. Vielleicht habt ihr ja Fortuna auf eurer Seite!
2. In die Hauptstadt Palma fahren
Palma de Mallorca ist immer eine Reise wert, nur platzt die Stadt in den Sommermonaten aus allen Nähten, wenn sich Briten, Deutsche und Menschen anderer Kulturkreise durch die Straßen der City pressen. Im Winter bietet sich uns ein anderes Bild. Da kann man sich noch an der Kathedrale ergötzen, ohne ein gefühltes Dutzend Leute mit auf dem Bild zu haben. Oder man setzt sich einfach auf die Mauer an der Strandpromenade und genießt den Blick aufs Meer.
Allgemein werden im Winter die Bürgersteige hochgeklappt, vor allem in den Touristenhochburgen Alcudia, Can Picafort und Co. Das ist die Möglichkeit, sich einmal ganz in Ruhe in den Straßen umzuschauen.
3. Schneemann bauen
Einen Schneemann bauen auf Mallorca? Bevor ihr mir direkt einen Vogel zeigt, kann ich euch sagen, dass es wirklich geht. Und zwar nicht ausschließlich ganz oben in den Bergen. Ich hatte das Vergnügen, im Februar 2012 in einen der schneereichsten Winter der vergangenen Jahrzehnte reingeraten zu sein. Eigentlich hatte ich mich darauf eingestellt, vielleicht mal die Zehenspitze ins unterkühlte Mittelmeer zu halten. Daraus wurde nichts. Was meine Freundin und ich bekamen, war viel gefrorenes Wasser von oben. Wir fuhren auf der Autobahn durch eine Winterlandschaft, die man sonst nur im Bayrischen Wald oder Erzgebirge vorfindet. DIe Mallorquiner, die sowas nicht alle Tage erleben, machten Schneeballschlachten und bauten Schneemänner. Lustig: Die Augen und Knöpfe bestanden aus Oliven.
4. Die Sonne in Port de Sóller genießen
Wer noch nie oder selten auf Mallorca war, für den ist das eventuell ein Geheimtipp. Im Nordwesten liegt der wunderschöne Ort Port de Sóller, der nur über die Berge oder über einen kostenpflichtigen Tunnel und den Hauptort Sóller zu erreichen ist. Wenn man aufs Meer schaut, führt links eine Straße zum Leuchtturm Faro Capgros. Etwas oberhalb befinden sich Bänke und Tische, von wo aus man einen gigantischen Blick übers Wasser hat. Der ideale Platz um die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres zu genießen.
5. Sich an der Mandelblüte erfreuen
Jedes Frühjahr erstrahlt die Insel in einem Meer aus weißen und rosafarbenen Blüten. Wer den richtigen Moment abpasst, der kann tolle Erinnerungen an Mallorcas prächtige Landschaft mit nach Hause nehmen. Bei uns war das Mandelblüten-Spektakel leider schon fast vorbei. Ab Mitte Januar geht es los, also rechtzeitig eure Reise planen und buchen!
Und noch ein Tipp zum Schluss: Kurz vor dem Tunnel nach Sóller stehen die Gärten von Alfàbia (Jardins d’Alfàbia). Eine grüne Oase mit traumhafter Vegetation und Wasserspielen. Hinsetzen und die Kulisse auf euch wirken lassen!