Wenn ich streunende Katzen sehe, dann bin ich nicht traurig oder empfinde Mitleid. Ganz im Gegenteil, ich freue mich für sie. Warum? Weil sie in Freiheit leben und ihr Dasein als Katze genießen können. Auf meinen Reisen nach Südeuropa laufen mir immer mal wieder Straßenkatzen über den Weg. Und meine Natur verlangt es von mir, genau dann immer die Kamera rauszuholen. Deshalb sammelten sich über die Jahre in meinem Fotoarchiv unzählige Bilder mit ungezähmten Stubentigern an.
Mal stromern sie an den Beinen entlang, mal schmeißen sie sich hin, weil sie eine der für sie seltenen Streicheleinheiten einfordern und mal schmeiß ICH mich hin – Selfies mit süßen Miezekatzen sind eine Vorliebe von mir.
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Versteht mich bitte nicht falsch – für Katzen, die unter erbärmlichen Umständen im Müll hausen müssen und kaum ausreichend Futter und Wasser finden, habe ich schon Mitgefühl. Meine Eingangsaussage bezieht sich ausschließlich auf die Katzen, die offensichtlich ganz gut alleine zurechtkommen; die stolz durchs hohe Gras marschieren oder anmutig über Bäume balancieren, um anschließend verausgabt ein ausgedehntes Mittagsschläfchen zu halten.
Brauchen Katzen den Menschen?
In einer idealen Welt sind die Vierbeiner nicht auf menschliche Unterstützung angewiesen. Allerdings gerät diese „ideale“ Welt für den Menschen immer mehr aus den Fugen, was sich zwangsläufig auch auf die Umgebung mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt negativ auswirkt.
Die Vermüllung ist nur ein Problem. Speziell in südlichen Ländern wie Spanien und Griechenland sind im Sommer ausgedehnte Hitzeperioden mit Temperaturen jenseits der 30°C im Schatten an der Tagesordnung. Dann werden die Wasservorräte nicht nur für die Zweibeiner knapp.
Wenn ich sehe, wie dürr viele Straßenkatzen sind, dann komme ich schon ins Grübeln, wie viel Nahrung diese Tiere überhaupt finden. Ein guter Katzenpapa wie ich kauft im Urlaub aus diesem Grund auch immer einen kleinen Vorrat an Futter, um im Ernstfall „erste Hilfe“ leisten zu können.
Jedoch ist es beeindruckend zu sehen, was für Überlebenskünstler Katzen eigentlich sind. Ich meine, hätte ich nur einen Schluck Wasser am Tag, wenn überhaupt, oder einen Happen Maus, dann wäre ich ratzfatz weg vom Fenster.
Streunende Katzen auf Mallorca
Vergangenes Jahr verbrachte ich den Sommerurlaub in einer Finca auf Mallorca. Dort lief uns eine junge Katzendame in die Arme, die gerade erst zwei Jungen bekommen hatte. Sie war total ausgemergelt, extrem scheu und hatte quasi keine Chance, ihre Babys zu säugen. Wir haben sie dann in den drei Wochen so mit Nassfutter und Streicheleinheiten aufgepäppelt, dass sie zumindest in dieser Zeit keinen Hunger mehr leiden musste. Und uns wurde vom Vermieter mitgeteilt, dass es der kleinen Katzenfamilie immer noch blendend geht.
Leider sind solche Erfolgsgeschichten selten, aber wo ich den Schmusetigern helfen kann, dann helfe ich. Erst Recht mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es mit der Tierliebe in manchen Ländern nicht weit her ist. Dort werden vermeintliche „Plagegeister“ auch schon mal einfach abgemurkst. Ein Negativbeispiel dafür ist die öffentliche Auffangstation in Andratx auf Mallorca.
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Seit 2013 fährt auf der Insel ein „Kastrationsmobil“ der Tierschutzorganisation Baldea herum, in dem Katzen sterilisiert werden. Dadurch soll die Vermehrung eingeschränkt und verhindert werden, dass viele Miezen hungern müssen und in öffentlichen Tierheimen getötet werden.
Wenn ihr helfen wollt, dann schaut euch gerne die Arbeit von Feliz Animal an, die auch kontinuierlich nach Flugpaten suchen, um Pflegetiere kostengünstig nach Deutschland zu bringen.
Einzelne können die Probleme nicht lösen, doch gemeinsam sind wir Katzenliebhaber (und Tierliebhaber im Allgemeinen) stark.
Viel Spaß mit meinen schönsten Straßenkatzen-Bildern (ein paar haben wohl ein Zuhause, sind aber trotzdem hübsch anzuschauen).