Las Vegas wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und das nicht nur, weil es mein erster Langstreckenflug überhaupt war.
Vor genau einem Jahr, am Geburtstag meiner Freundin, brachen wir in Richtung der USA auf. Ein Land, das wir sonst nur aus amerikanischen Netflix-Serien oder von Bildern im Internet kannten.
Schon die Einreise in die Staaten jagte mir eine Heidenangst ein. Beruflich bedingt sind wir auf unsere Laptops angewiesen. Horrorgeschichten über konfiszierte Geräte oder sehr genaue Untersuchungen spukten mir im Kopf herum.
Letztlich war alles gar nicht so schlimm, wie vorher angenommen. Wirklich interessiert hatte sich niemand für unsere Technik. Nervig ist nur, ständig alles aus dem Rucksack und dem Koffer holen zu müssen. Laptop, Kamera, Handy, Tablet…irgendwo vergraben unter Leselektüre und Knabbereien für Zwischendurch. Auf dieses Prozedere kann ich gerne verzichten, aber so lange es der Sicherheit dient, lebe ich gern mit strengen Kontrollen.
Mit der Landung auf dem Flughafen McCarran International startete für uns das Abenteuer Las Vegas. Ein Kurzurlaub mit drei vollen Tagen + An/Abreise, der insgesamt gesehen jedoch ziemlich verkorkst war.
Line muss sich auf dem Weg in die USA einen Virus eingefangen haben. Deshalb ging es ihr die ganze Zeit über kotzübel. Zwischenzeitlich „segnete“ sie sogar amerikanischen Boden mit ihrem Erbrochenen. Dass wir die Tage in der Spielerstadt aus diesem Grund nicht richtig genießen konnten, versteht sich von selbst. Darum fielen auch der Großteil unseres Plans flach, uns in jedem erdenklichen Fast-Food-Schuppen den Bauch vollzuschlagen.
Trotzdem versuchten wir das Beste daraus zu machen. Wir trieben uns nicht nur auf dem weltbekannten „Strip“ mit seinen unzähligen Casino-Hotel-Komplexen rum, sondern wagten uns auch in Ecken vor, die sonst nicht so viele Leute zu Gesicht bekommen. Anscheinend nicht einmal die Einheimischen.
Der Weg zum Henderson Bird Viewing Preserve, einem Vogelreservat mitten in der Einöde, war ein Abenteuer für sich. Kein Mensch konnte uns sagen, wo sich dieser verdammte Park eigentlich befindet. Die Amis haben es ja nicht so mit Natur, von daher waren wir mehr oder weniger auf uns allein gestellt.
Wie wir dann doch den Weg dorthin fanden, kann ich nach all der Zeit gar nicht mehr genau rekapitulieren. Wir kamen jedenfalls an und erlebten dort mit die beste Zeit. Absolute Stille abseits des ganzen Trubels der Stadt, die wie New York angeblich nie schläft.
Tut sie aber doch. Irgendwann verschwinden auch die verrücktesten Spieler mal im Bett. Am frühen Morgen erlebt man Las Vegas dann von seiner jungfräulichen Seite. Kaum Autos auf den Straßen, kaum Menschen auf den Gehwegen. Kein Vergleich zu den Massen, die sich abends über den Strip schieben, auf dem es an jeder Ecke in den buntesten Farben blitzt und funkelt. Auf dem ganze Brunnen im Takt der Musik für die Besucher tanzen.
Aber egal zu welcher Tageszeit man durch die Stadt läuft, die brachiale Größe der Hotelanlagen mit ihrer einzigartigen Architektur lässt einen einfach nur staunen. Und das rund um die Uhr. Las Vegas ist einfach nicht von dieser Welt.
In meiner Galerie möchte ich euch ein Jahr danach noch mal dorthin entführen. Viel Spaß beim Durchklicken!