Heute geht es auch schon wieder zu Ende, das Dresdner Stadtest 2016. Vom 19. bis 21. August wurde Sachsens Hauptstadt wieder einmal zur größten Partymeile Deutschlands. Mehr als 500.000 Menschen kamen. Ich habe mir zu diesem Anlass meine Kamera geschnappt und mich etwas umgeschaut. Die fotografischen Eindrücke findet ihr unten in der Galerie.
Von der Hauptstraße mit dem Goldenen Reiter über den Theaterplatz bis hin zum Altmarkt – das Stadtfest Dresden bot an vielen Locations Spaß für groß und klein. So stand, wie jedes Jahr, am Königsufer ein Riesenrad. Direkt daneben gab es einen Mittelaltermarkt, auf dem man sein Talent beim Bogenschießen austesten konnte. Die Damen interessierten sich wohl eher für die handgemachten „Geschmeide“, die feilgeboten wurden. Die DREWAG verteilte freundlicherweise Gratis-Limonade, um die sommerliche Hitze für die Besucher erträglicher zu machen.
In Richtung des Filmnächte-Areals standen noch weitere Fahrgeschäfte, von denen nicht alle etwas für schwache Nerven waren. Für meine zum Beispiel. Ich bin in der Hinsicht ein richtiger Schisser und behalte lieber festen Boden unter den Füßen. 😉
Das Stadtmuseum am Pirnaischen Platz öffnete seine Türen. Interessierte Stadtfest-Besucher konnten gratis rein. Am Postplatz bauten die Verkehrsbetriebe (DVB) ihre „Wohlfühloase“ auf. Und natürlich gab es Fressbuden noch und nöcher. Bratwurst, Ochse am Spieß, Zuckerwatte oder doch nur ein Softeis? Für jeden Geschmack war etwas dabei. Leider nicht immer mit humanen Preisen (4€ für ein Glas Frucht-Bowle…WTF?!?!), aber das ist ja überall so.
Während sich die Menschenmassen über die Augustusbrücke schoben, entschied ich mich samt Begleitung dazu, dann doch lieber unter der Erde zu verschwinden. Die Dresdner Stadtentwässerung gewährte einen Einblick in die Kanalisation; der Blick auf vorbeischwimmende Würstchen war inklusive. Dort erfuhren wir, dass jede Woche 2 bis 3 Container Sand aus den Sandfängern gebaggert werden. Der Pegelstand unter Tage wird per Ultraschall gemessen. Und die Zugänge zur Kanalisation sind in der Regel vergittert, weil es sehr gefährlich ist dort reinzugehen. Es soll Leute geben, die da drin ihr Nachtlager aufschlagen. Allerdings sind die recht lebensmüde, denn bei einem Wolkenbruch kann das Wasser schlagartig steigen und vor Gas ist man dort unten auch nicht in Sicherheit.
Beängstigend war die Aussage, dass die Stadt an einem „Blackout“-Plan arbeitet, falls europaweit wichtige Computer lahmgelegt werden und dadurch die 90 Dresdner Pumpstationen keinen Strom mehr bekommen sollten. Da denkt man unweigerlich an einen Terroranschlag. Glücklicherweise ist das bislang reine Theorie.
Alles in allem war das heute endende Stadtfest einen Ausflug wert. Am Abend setzen Schlagerstar Michael Wendler (21 Uhr am Altmarkt, falls er denn dran denkt…) und das große Abschlussfeuerwerk (22 Uhr) den Schlusspunkt.
Übrigens: Von den angekündigten Taschenkontrollen, schwer bewaffneten Polizisten oder gar riesigen Wachtürmen, war keine Spur. So blind kann ich doch nicht gewesen sein?!