Ihr könnt sagen, was ihr wollt. Die besten China-Restaurants gibt es in Dresden UND seltsamerweise auch auf Mallorca. So zumindest meine Erfahrung. Ihr werdet es möglicherweise komplett anders sehen, je nachdem, wo ihr wohnt. Chinesisch kann ich morgens, mittags, abends und gern noch mal um Mitternacht verdrücken, also war es klar wie eine Wan-Tan-Suppe, dass ich mir den (für mich) neuen Chinesen (gibts schon seit 2015) hier in Dresden mal aus der Nähe anschauen musste, der sich in der Antonstraße 29 eingenistet hat. Gleich in Sichtweite vom Bahnhof Neustadt machte vor einigen Jahren die kultige Cocktailbar „Peaches“ dicht.
Heute bekommt man statt einer Bloody Mary also Pekingsuppe serviert. Aber lohnt sich der Besuch in dem Etablissement mit dem klangvollen Namen „Gourmet Palast Dresden“? Das lockt mit einem All You Can Eat („ohrrr…alles kannste dorte essen!“)-Buffet seine Gäste, und genau das wollte ich ausprobieren.
Erst einmal fällt die liebevolle Einrichtung auf. Gleich hinter dem Eingang befindet sich ein kleiner, kitschig verzierter Brunnen und ein Schrein, mit dem offenbar dem Pfannkuchengott gehuldigt wird. Pfannkuchen (oder für alle Wessis unter meinen Lesern: Krapfen) kann jeder leiden, also kann ich diese Art der Nahrungsmittellobpreisung ganz gewiss niemandem vorhalten.
Im Zentrum des Restaurants steht der einladende Buffet-Tresen. Mangels passender Bezeichnung nenne ich ihn einfach mal so. Flankiert wird dieser von ausreichend Tischen, um vielleicht auch die bucklige Verwandtschaft mal zum Mittagessen einzuladen. Vorausgesetzt man hat kein Pech und alles ist belegt, was nach diesem weltweit gestreuten Testbericht gut und gerne passieren kann. Also in Zukunft besser reservieren!
Begrüßt wurden wir von einer chinesischstämmigen Frau, die das Gesicht zur Faust geballt hatte. Gut, wer den ganzen Tag nichts anderes macht, als Sushirollen aufzufüllen oder Teller abzuräumen, kann auch vielleicht einfach nicht mehr anders gucken. Bis zur Bezahlung hellte ihre Mimik leider nicht mehr auf, sonst hätte ich euch sagen können, ob es nur ein temporärer Zustand war.
Ich war natürlich nicht da, um Freundschaften zu schließen, sondern um mir richtig den Ranzen vollzuhauen. Also führte der erste Weg zum besagten Buffet-Tresen, dessen politisch korrekte Bezeichnung mir weiterhin nicht geläufig ist. Sofort landete Hühnchen in allmöglichen Verarbeitungszuständen auf meinem Teller: Gebacken im Teigmantel, mit süßlicher Marinade, scharf…
Kurz und knapp: Alles war auf seine Art yumyum! Die Ente, die auf Teller 第二 (Nummer zwei), war für meine Begriffe etwas zu trocken, das dazugehörige Sojasprossen-Gemüse allerdings wieder 美味 (lecker).
Es folgte ein sehr guter Sushi-Gang – einmal mit Lachs und einmal nur mit Gurke drin. Ich bin nur ein typischer Standard-Sushi-Esser. Ausgefallenere Sachen traue ich mir schon nicht zu.
Alle „Suppenköppe“ kommen ebenfalls auf ihre Kosten, genauso wie die Fans gepflegter Götterspeise. Kennt ihr dieses grüne oder rote Glibberzeug aus dem Becher im Supermarkt? Da handelt man sich ja eine Überzuckerung ein. Im „Gourmet Palast“ hatte ich nicht das Gefühl, gleich einen Hieb Insulin zu brauchen (bin aber auch kein Diabetiker). Mhhhhhh…Waldmeister.
Alles in allem hat es mir und meiner Begleitung sehr gut geschmeckt. Die Auswahl war völlig ausreichend. Wer mehr braucht, sollte wohl generell seinen Lebenswandel überdenken.
Übersicht zum Asia-Buffet im Gourmet Palast Dresden:
Buffetangebot:
Vorspeisen: Suppe des Hauses, Salat, Frühlingsrolle mit und ohne Fleisch … u.a.
Hauptgerichte: Huhn, Schwein, Rind, Garnelen, Tintenfisch, Fisch und natürlich auch Vegetarisches -gebraten, gebacken, gergrillt …
Beilagen: gekochter Reis, Pommes, gebratene Nudeln, Soßen (Süß-Sauer, Hoi Sin, Erdnuss, Curry) … u.a.
Nachtisch: frisches Obst der Saison, Fruchtcocktail, Kuchen … u.a.
Mittagsbuffet:
11:30 – 15:00 Uhr
Abendbuffet:
17:30 – 22:00 Uhr
Buffetpreise:
mittags: 7,50 EUR
abends: 9,90 EUR
Kinder bis 7 Jahre: 4,50 EUR
Wochenende und Feiertage: 9,90 EUR
Studenten (Mo – Fr):
mittags: 7,00 EUR
abends: 9,40 EUR