Als klar wurde, dass es im Dezember 2016 nach Las Vegas geht, wurden Pinterest und TripAdvisor durchforstet und auf meine Listen kamen unzählige Dinge, die wir uns anschauen wollten. Denn nur ziellos den Las Vegas Strip rauf und runter laufen, wollten wir nun wirklich nicht.
Da wir beide die Natur lieben, war für uns recht schnell klar, dass wir auch mal raus aus der Metropole wollen und dabei fiel uns das Henderson Bird Viewing Preserve auf. Dabei handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, das in der Nachbarstadt zu finden ist, die nicht weit entfernt liegt. Die Bewertungen sind ziemlich gut und die Fahrt mit dem Bus sollte kein Problem darstellen. Sollte.
Den zweiten Tag unserer Reise wollten wir uns auf den Weg machen und ahnten nicht, was für ein Abenteuer uns erwarten würde!
Am frühen Morgen wurde bei Google noch mal schnell gecheckt, wie wir dort hinkommen und da wir sowieso mehrmals umsteigen mussten, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und uns Richtung Fremont Street aufgemacht. Die ist am frühen Morgen leider so gar nicht spektakulär und war eine ziemliche Enttäuschung.
Später ging es noch zu Denny’s, wo ich mir den Bauch mit Pancakes vollschlagen wollte. Darauf habe ich mich bereits Wochen im Vorfeld gefreut (ja, so eine bin ich!), doch eine fiese Magenverstimmung verhagelte meine Pläne, sodass ich mich am Ende lieber für einen Salat entschied.
Gestärkt ging es zu der Haltestelle, wo schon ein paar Menschen warteten. Keiner von ihnen machte den Eindruck, als ob er ein Tourist wäre und wir hofften, richtig zu sein.
Kurze Zeit später kam der Bus und es ging auf die Autobahn in Richtung Henderson. Mitten im Nirgendo mussten wir aus dem Bus raus und umsteigen – und unsere verzweifelte Suche nach dem Vogelpark nahm ihren Anfang.
Denn während in Las Vegas die Haltestellen angesagt werden, war das außerhalb leider nicht der Fall. Und zu allem Überfluss sind an den Haltestellen keine Namen zu finden, sodass wir nach einer Weile keine Ahnung hatten, wo wir eigentlich sind.
Als wir viel zu lange im Bus saßen, stiegen wir einfach aus und waren… ja, wo waren wir eigentlich? Neben einem McDonalds, das stand schon mal fest. Ziemlich planlos standen wir da und leider ließ uns auch die Navigation des Handys im Stich. Also fragten wir einfach ein paar Leute, wie wir denn zum Henderson Bird Viewing Preserve kommen würden.
Doch keiner hatte eine Ahnung, was wir meinen! Selbst die Busfahrerin schien noch nie davon gehört zu haben und so langsam zweifelten wir an unseren Englischkenntnissen, obwohl man bei diesem Namen eigentlich gar nichts falsch machen kann. Anscheinend haben wir einfach keinen Menschen gefunden, der sich für Vögel oder die Natur interessiert, sodass wir nach unserer Fragerunde genau so schlau wie vorher waren.
Wie bereits erwähnt, streikte das GPS. Der Kompass drehte sich wie ein Brummkreisel um die eigene Achse, also blieb uns nichts anderes übrig, als uns mittels zuvor heruntergeladener Offline-Karten den Weg durch die richtigen Straßen zu bahnen. Noch mal: Wir hatten keinen blassen Schimmer, wo wir eigentlich waren und liefen auf gut Glück los.
Vorbei an einer vielbefahrenen Straße ohne richtigen Fußweg. Dann abbiegen in eine kleine Seitenstraße, die nur zur Hälfte für Zweibeiner ausgelegt war. Zu unserer Überraschung hatten wir dann doch EINMAL in dem verkorksten Urlaub (vielen Dank an meinen Magen dafür) das richtige Händchen und landeten schließlich nach Überquerung eines Highways in einer winzigen Straße, die genau zum Reservat führte.
Die Beschilderung machte nicht gerade den Eindruck, als ob die Verantwortlichen viel Wert darauf legen, gefunden zu werden. Aber hey, wir kamen am Ende doch an unserem Ziel an und hatten das Gefühl, die ersten Menschen zu sein, die sich per Fuß auf den Weg machten! Das war zwar eine absolute Schnapsidee, doch so kamen wir an Orte, die wir normalerweise nie zu Gesicht bekommen hätten.
Wenn uns in unseren Urlauben etwas verfolgt, dann ist es die Orientierungslosigkeit. Vor ein paar Jahren standen wir in Barcelona bereits vor der Adresse unsere Hotels, doch leider war weit und breit kein Hotel in Sicht. Wie sich später herausstellte, waren wir zwar auf der richtigen Straße, aber leider im falschen Stadtteil…
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