Wusstet ihr eigentlich, dass man in Chinatown die größte Ansammlung an chinesischen Menschen in der kompletten westlichen Hemisphäre findet? Als wir im Dezember in New York City waren, hat uns dieser Fakt nicht wirklich überrascht.
Das Gebiet ist riesig und Schätzungen zufolge leben in diesem Teil Manhattans zwischen 90.000 und 100.000 Menschen, die ihre Wurzeln im Reich der Mitte haben. Insgesamt sind es mehr als eine halbe Million Chinesen und Sinoamerikaner, die in NYC leben.
Würde zwischen den mit chinesischen Reklametafeln (selbst bei Mc Donalds und der Citibank) behangenen Straßenschluchten nicht immer wieder ein berühmtes Bauwerk wie das Empire State Buildung auftauchen, könnte man glatt vergessen, noch in den USA zu sein. Werbebotschaften in einer uns unverständlichen Sprache dominieren das Straßenbild und geben einen Einblick in eine andere Kultur.
Im Osten grenzt Chinatown an die Lower East Side, im Süden an Civic Center und Tribeca im Westen. Im Norden ist Little Italy zu finden, das in den letzten Jahren immer kleiner und kleiner wurde.
Unser Guide Frank, der Touristen wie uns als Big Apple Greeter die Stadt zeigt, erklärte, dass es nur noch eine handvoll italienische Shops und Restaurants in diesem Gebiert gibt.
Die Nachkommen der damaligen Einwanderer konnten sich im Laufe der Jahre finanziell verbessern und in andere Stadtteile ziehen. Zu ihnen zählen auch die Hollywoodurgesteine Martin Scorsese und Robert De Niro, die in Little Italy aufwuchsen.
Exotische Früchte und zappelnde Frösche
Gemeinsam mit Frank ging es durch die Straßen von Chinatown, wo Straßenverkäufer alle möglichen Varianten an Obst und Gemüse verkaufen. Für New Yorker Verhältnisse lassen sich die Preise echt sehen, sodass man an den Ständen auf viele kauffreudige Einwohner trifft, die hier den einen oder anderen Dollar sparen.
Für Touristen wie uns ist Chinatown eine fremde und exotische Welt, an deren Oberfläche wir nur hauchdünn kratzen. Gemeinsam mit unserem Guide ging es in eine Markthalle, in der es nicht nur frisches Obst und Gemüse, sondern auch Fleisch und Fisch gab.
Neben bereits filetierten Stücken waren dort auch lebende Fische, Krabben, Muscheln und sogar Frösche im Angebot, die wohl noch am selben Tag im Kochtopf eines New Yorkers landeten. Tierschützern würde sich bei diesem Anblick sicherlich die Nackenhaare aufstellen.
Mehr als zehn buddhistische Tempel sind in diesem Gebiet zu finden. Einer von ihnen ist der Tempel Mahayana auf der 64 Mott Street. Dieser Eastern States Buddhist Temple of America ist der älteste chinesische Tempel an der Ostküste Amerikas.
Mit mehr als 200 Restaurants in China Town sollte kulinarisch gesehen für jeden Besucher etwas dabei sein, ganz egal ob er Lust auf Kantonesisch, Szechuan, Shanghai, Suzhou oder Hunan hat.
Wie in New York üblich, nehmt ihr am besten die Subway, um zu eurem Ziel zu gelangen. Die Linien N, Q, R und W bringen euch zur Canal Street Subway Station und mit den Linien A, C, E und F kommt ihr bis zur Canal Street Station. Weitere Haltestellen in Chinatown werden von den Linien J und Z sowie 6 bedient.
Als wir ein paar Tage später noch einmal auf eigene Faust Chinatown erkunden wollten, ging es in Richtung Canal Street, wo es ebenfalls von Straßenhändlern wimmelt. Egal ob Designerhandtasche, Parfüm, Schmuck oder Sonnenbrille – mal mehr mal weniger Lautstark preisen sie ihre Produkte an und sprechen die vorbeilaufenden Passanten an.
Wenn Verkäufer solch ein Verhalten an den Tag legen, schreckt das Martin und mich eher ab, sodass wir schnell das Weite gesucht haben. Das Weite war in dem Fall das Buddha Bodai, offiziell ein vegetarisches Restaurant, auf dessen Speisekarte allerdings fast alle Gerichte vegan sowie koscher sind.
Restaurant Tipp: Veganes Essen in Chinatown
Zu finden ist es auf der 5 Mott Street (notiert euch die Adresse – es gibt mehrere Restaurants mit diesem Namen!) und nachdem wir die Bewertungen im Internet gelesen hatten, mussten wir als Veganer unbedingt hin!
Im Angebot gibt es alle möglichen Gerichte, die zuerst einmal so klingen, als ob sie Fleisch beinhalten würden. Doch egal ob „Sweet & Sour Veg. Chicken“, „Veg. Lamb with Mixed Vegetable in Garlic Sauce“ oder „Mixed Veg. Meat in Basil Sauce“ – alles ist vegetarisch. Das Fleisch und der Fisch werden mit veganen Alternativen ersetzt und sind ein wahrer Traum für jeden, der sich fleischlos ernährt.
Wir selbst waren zum Lunch Special da, das von Montag bis Freitag zwischen 10:30 Uhr und 16:00 Uhr angeboten wird. Für nur $7.50 bekommt man eine Vorspeise (Wonton Suppe, Pekingsuppe, Gemüsesuppe mit Tofu oder Frühlingsrolle) und den Hauptgang mit weißem oder braunem Reis. Obendrauf gibt es noch eine Kanne Grünen Tee und damit wohl eines der günstigsten Mittagessen in Manhattan, wenn man mal von dem ganzen ungesunden Fast Food absieht.
Umgeben waren wir von wenigen Touristen und einigen Einheimischen, die sich mit ihren Familien und Freunden um große Runde Tische versammelten und die gemeinsame Zeit genossen. Auf den Tischen standen Teller, von denen sich alle bedienen durften – wie bei einem ganz normalen Familienessen, wie man es auch von zu Hause her kennt.
Martin und ich haben uns für „Veg. Chicken with Chinese Green Vegetable in Black Pepper Sauce“ und „Mixed Veg. Meat in Basil Sauce“ entschieden und waren beide begeistert. Zwar wissen wir noch immer nicht, aus was unser „Fleisch“ bestand, aber lecker war es allemal!
Alleine waren wir nicht mit unserer Begeisterung, denn alle Tische waren besetzt. Mehrfach haben wir gesehen, wie hungrige Kunden weggeschickt wurden, weil für sie kein Platz war.
Übrigens gibt es auch hier, wie in fast allen veganen Restaurants der Stadt, koscheres Essen. Bei ungefähr 2 Millionen Juden, die im Bundesstaat New York leben, handelt es sich dabei um ein ziemlich lukratives Geschäft.
Solltet ihr noch auf der Suche nach günstigen Souvenirs sein, seid ihr rund um die Canal Street genau richtig. Hier werden „I love New York“ Shirts, Miniaturversionen der Freiheitsstatue oder des Empire State Buildings und anderer Ramsch genauso wie in Touristenläden am Times Square angeboten, jedoch ist es hier einfacher, einen günstigen Preis herauszuschlagen.
Wer mehr über die Geschichte der Chinesen in Amerika erfahren möchte, ist im Museum of Chinese in the Americas an der richtigen Stelle. Wir selbst haben es leider nicht in dieses Museum geschafft, doch online findet sich eine virtuelle Tour, in der man die Ausstellungsräume besichtigen kann.
Im Columbus Park, wo eine Statue Sun Yat-sen, der am 1. Januar 1912 erster provisorischer Präsident der Republik China wurde, gewidmet ist, könnt ihr sehen, wie sich die Bewohner Chinatowns ihre Zeit vertreiben.
Während am Morgen vor allem Tai Chi-Übungen angesagt sind, wird im Laufe des Tages das Sitzfleisch der Bewohner auf eine harte Probe gestellt. Denn dann treffen sich – übrigens voneinander getrennt – Männer und Frauen zum Kartenspielen. Die Kinder und Enkelkinder kommen gleich mit, um im Park mit Gleichaltrigen herumzutoben und Spaß zu haben.
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