Kilometerlange Strände, tropische Natur und praktisch ganzjährig gutes Wetter. So stellen wir uns das Paradies vor. Key Biscayne ist ganz nah dran an dieser Traumvorstellung – vielen unter euch wird der Name wahrscheinlich nichts sagen, aber vielleicht in einem anderen Zusammenhang bekannt vorkommen. Im Film „Zwei Asse trumpfen auf“ begeben sich Terence Hill und Bud Spencer auf der Suche nach Onkel Bradys Schatz nach „Pongo Pongo“; gedreht wurde auf Key Biscayne.
Ganz so einsam und abgelegen wie im Film dargestellt ist die Insel dann aber doch nicht. Das nur rund 8 Kilometer lange und 2,4 Kilometer breite Eiland liegt vor den Toren von Miami, die Stadt ist in Sichtweite.
Statt einem Stamm Eingeborener und einem verrückten Harikiri-Japaner leben etwa 12.000 mehr oder weniger zivilisierte Menschen in der gleichnamigen Gemeinde Key Biscayne. Es gibt Hotels, Restaurants, Freizeitangebote…
Doch während der Dreharbeiten Anfang der 80er sah das alles sicherlich noch etwas anders aus als heute.
Das Inselchen ist über die Florida State Road 913 mit dem Festland verbunden. Auf halber Strecke querten wir die wir die kleine Insel Virginia Key, auf der sich nicht viel mehr als eine Wasseraufbereitungsanlage, das Miami Seaquarium und das Oceans and Human Health Center der Universität befinden.
Den Ort Key Biscayne ließen wir links liegen. Unser Ziel war der Leuchtturm am südlichen Ende Biscaynes, der im Bill Baggs Cape Florida State Park gelegen ist. Fahrt ihr die Hauptstraße immer geradeaus, gelangt ihr irgendwann zur Einfahrt in den Park. Dort werden $8 pro Auto (2-8 Personen) fällig, Fußgänger oder Radfahrer zahlen nur $2 Eintritt.
Endstation für Autofahrer ist auf einem großen Parkplatz, auf dem bei unserem Besuch fast nichts los war. Wir waren an einem Donnerstag da, vermutlich wird es am Wochenende etwas voller sein, denn der Park hat einige Highlights zu bieten:
Die buchstäblich größte Sehenswürdigkeit auf Key Biscayne ist mit Sicherheit der Leuchtturm. Seine 109 Stufen führen hinauf auf eine Aussichtsplattform mit Rundumblick über Floridas Ostküste.
Würdet ihr von dort oben einen Stein etwa 180 Meilen (290 km) aufs offene Meer hinaus schleudern, dann würde dieser in Nassau, der Hauptstadt der Bahamas runterkommen. Zur größten Insel Andro Island ist es etwas weniger. Am Horizont haben wir ganz schwache Erhebungen wahrgenommen, vielleicht haben wir ja tatsächlich einen Blick auf die Bahamas geworfen. Das Wetter spielte jedenfalls mit, als hätten wir den Sonnenschein á la carte bestellt.
Von oben blickten wir außerdem auf den langen breiten Sandstrand (angeblich unter den Top 10 der schönsten Strände der USA), an dem sich ein paar wenige Sonnenhungrige aalten. Nach hinten raus ist eine mit Palmen gesäumte Allee, die auf den im Jahr 1825 erbauten Cape Florida Lighthouse zuläuft.
Während des zweiten Seminolenkriegs 1836 brannte der 100 Meter hohe Turm nieder. In den folgenden Jahrzehnten havarierten mehr als 500 Schiffe im Florida Reef vor Key Biscayne, dem einzigen noch lebenden Korallenriff der Vereinigten Staaten. Daraufhin wurde beschlossen, den Leuchtturm neu aufzubauen, was 1847 abgeschlossen war.
Unser Tipp: Plant euch euren Besuch im Leuchtturm genau ein, denn er hat nur Montag, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 11 Uhr sowie von 13 bis 14 Uhr geöffnet. Wäre doch schade, wenn ihr hinfahrt und dann nicht rauf könnt.
Anschließend machten wir uns noch auf zum Strand, den wir praktisch für uns allein hatten. Nahe dem Parkplatz befindet sich eine wunderschöne Grünanlage mit Pavillons, an denen ihr auch grillen und picknicken könnt. Allerdings wird dafür eine Extra-Gebühr von mindestens $50 fällig, was ganz schön happig ist.
Wir können euch versichern, dass Key Biscayne auf jeden Fall auf eurer To-Do-Liste stehen muss, wenn ihr nach Florida kommt. Ihr werdet es nicht bereuen!
Ein Häuschen steht im Walde…
Wo man hinschautstehen Palmen.
In dieses wunderschöne Backsteinhaus möchten wir am liebsten einziehen.
Wer auf diesen Schaukelstühlen wohl schon alles Platz genommen hat?
Ein Fenster beim Aufgang zur Aussichtsplattform des Leuchtturms.
Eingebettet in eine idyllische Tropen-Oase steht er da, der Leuchtturm am Cape Florida.
Platzmangel wie auf Mallorca gibt es am Strand von Key Biscayne sicher nicht.
Am Horizont sind ganz schwach die Bahamas zu erkennen.
Das Backsteinhaus von oben.
In diesen Pavillons darf gegen ein üppiges Entgelt gepicknickt werden.
Der lange Sandstrand lädt zum Spazierengehen ein.
Die Wassertemperaturen waren dem tropischen Flair entsprechend mild.
Danke für die schönen Fotos ! Miami und Umgebung scheint immer eine Reise wert !