Jeder Mensch, der in die USA einreisen will, muss sich vor Reiseantritt die Frage stellen: ESTA oder Visum? Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach. An dieser Stelle wollen wir euch auch Tipps für das Ausfüllen eures ESTA-Antrags geben, weil es dann doch einige Stolperfallen gibt.
Mit unserem ESTA-Guide wird das Beantragen allerdings ein Klacks…
Was ist ESTA eigentlich?
ESTA ist praktisch eine vereinfachte Version des klassischen Visums. Das Programm, dessen Abkürzung für „Electronic System for Travel Authorization“ (Elektronisches Programm zur Reisegenehmigung) steht, wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen, um den Ankommenden die Einreise zu erleichtern. Früher war es nämlich so, dass extra ein Visum bei einer US-Botschaft beantragt werden musste. Je nach Art des Visums und wann der Antrag gestellt wurde, kann und konnte das Prozedere schon mal Wochen oder gar Monate dauern.
Bei ESTA ist das anders, auch weil die Grundvoraussetzungen andere sind.
Ein ESTA-Antrag (hier beantragen) wird immer dann gebraucht, wenn es sich lediglich um einen kurzen Aufenthalt (bis 90 Tage) wegen eines Urlaubs oder einer Geschäftsreise handelt. Soll es längere Zeit in die USA gehen oder ist der Plan, dort zu arbeiten, dann kommt das Visum ins Spiel.
Sinn und Zweck ist natürlich der Grenzschutz, der unter Präsident Donald Trump sogar noch eine höhere Bedeutung bekommen hat. Vereinfacht ausgedrückt wird ein Backgroundcheck durchgeführt, um sicherzustellen, dass man als Reisender kein Sicherheitsrisiko für die Vereinigten Staaten darstellt. Deshalb solltet ihr für euren ESTA-Antrag auch mindestens 15-20 Minuten pro Kopf einplanen, weil einfach eine ganze Latte an Daten abgefragt wird, bei denen sich die Nackenhaare deutscher Datenschützer aufstellen würden.
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Welche Länder nehmen am ESTA Programm teil?
Nicht alle Länder der Erde nehmen am sogenannten Visa Waiver Programm (VWP) teil. Deutschland und die meisten anderen EU-Länder sind dabei. Außerdem ein paar asiatische Staaten sowie Ozeanien.
Aktuell sind 38 Nationen qualifiziert für ESTA. Das sind:
Andorra, Australien, Belgien, Brunei, Chile, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Japan, Monaco, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Malta, San Marino, Schweden, Schweiz, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südkorea, Taiwan, Tschechien, Ungarn und Großbritannien.
Ihr merkt schon, es fehlen ganz viele andere, aber so lange ihr aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommt, seid ihr auf der sicheren Seite.
Die Kosten eines ESTA-Antrags
Seit 2010 kostet der ESTA-Antrag eine Gebühr von 14 Dollar. Selbstverständlich für jede Person. Reißt kein riesiges Loch in die Urlaubskasse, sollte von euch jedoch in jedem Fall mit eingeplant werden.
ESTA Status überprüfen
Da heute alles elektronisch gemacht wird, ist die Genehmigung oder Ablehnung innerhalb kürzester Zeit erteilt. Das kann durchaus schon nach einigen Minuten sein.
Allerdings solltet ihr euch nicht darauf verlassen und euren Antrag allerspätestens 72 Stunden vor Abreise online einreichen. Den aktuellen Status könnt ihr jederzeit online auf der offiziellen ESTA-Seite prüfen.
Hilfe bei ESTA-Antrag durch professionellen Vermittler
Ein ESTA-Antrag kostet Zeit und kann sich manchmal als schwierig erweisen. Du kannst dir aber Hilfe von einer professionellen Visumagentur holen, die dich in jedem Schritt unterstützt und potenzielle Fehler ausfindig macht.
So ein ESTA Anzeige Antrag kostet etwas mehr, kann sich aber lohnen. Und vor allen Dingen ist es stressfreier!
Kann ein ESTA Antrag für mehrere USA-Aufenthalte verwendet werden?
Kurz und knapp: JA! Sofern euer ESTA-Antrag genehmigt wurde, ist er zwei Jahre lang gültig. In dieser Zeit könnt ihr damit beliebig oft in die USA reisen. Empfehlenswert ist aber, vor jeder erneuten Einreise eine Änderung eures geplanten Aufenthaltsortes vorzunehmen, sofern dieser sich vom ursprünglichen Ziel unterscheidet.
Eine Ausnahme gibt es: Wenn euer Reisepass noch vor der ESTA-Genehmigung abläuft, müsst ihr einen neuen Antrag stellen.
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Voraussetzungen für einen ESTA-Antrag
Auf der Webseite der US-Grenzbehörde (U.S. Customs and Border Protection) sind klar die Voraussetzungen für einen ESTA Antrag aufgeführt.
- Ihr seid Staatsbürger/in eines teilnahmeberechtigten Landes.
- Ihr habt aktuell kein Besuchervisum.
- Die geplante Reisedauer beträgt höchstens 90 Tage.
- Ihr wollt „zum Vergnügen“ oder aus geschäftlichen Gründen in die USA reisen.
Ihr verfügt über einen gültigen Pass eines teilnahmeberechtigten Landes.
Achtung: Seit dem 01. April 2016 muss es ein sogenannter „E-Passport“ sein, der einen elektronischen Chip enthält. Ob ihr schon einen habt, erfahrt ihr mit einem Blick auf den Einband. Unterhalb des Wortes „Reisepass“ befindet sich ein kleines Symbol, das aussieht wie eine Kugel, die zwischen zwei Deckeln eingeklemmt ist.- Ihr seid im Besitz einer gültigen Kreditkarte oder habt ein Paypal-Konto, um die ESTA-Gebühr zu bezahlen.
- Ihr habt Rückreise- bzw. Weiterreise-Tickets.
ESTA Ausfüll-Tips – So klappts mit dem Antrag für die USA-Einreise
Im Prinzip ist so ein ESTA-Antrag selbsterklärend, für alles andere geben wir euch in diesem Beitrag eine Hilfestellung an die Hand. Es werden viele persönliche Sachen wie der vollständige Name, der Name der Eltern, Geburtsort, die Reisepassnummer, die Staatsbürgerschaft und die Daten von Notfallkontaktpersonen abgefragt.
Auf diese Sachen müsst ihr besonders achten…
- Umlaute ä, ö und ü müssen ausgeschrieben werden, also ae, oe und ue. Diese gibt es nämlich in Amerika nicht.
- Passnummer: Hier weist die Grenz- und Zollbehörde darauf hin, keine Fehler zu machen. Beliebt ist es u.a. die Zahl 0 mit dem Buchstaben O zu verwechseln. Die Nummer findet sich im Reisepass oben rechts und besteht aus neun zufällig zusammengewürfelten Buchstaben und Zahlen.
- Geburtsland: Bevor ihr euch die Haare rauft…ihr sucht nach dem englischen Begriff GERMANY, nicht Deutschland.
- Nationale Identitätsnummer: Sowas gibt es in Deutschland nicht. Deutsche tragen daher einfach nur „UNKNOWN“ ein, also unbekannt.
- Persönliche Identifikationsnummer: Das Feld spielt anscheinend keine Rolle. Bei der Antragstellung (zumindest mit deutschen Daten) ist es ausgegraut.
- Email-Adresse: Bitte hier genau arbeiten und keine fiktiven Dinge eintragen, da diese Info für den Abschluss des ESTA-Antrags benötigt wird.
- Soziale Medien: Das ist ein optionales Feld und wird sicherlich dazu verwendet, den Reisenden noch „gläserner“ zu machen. Einfach frei lassen.
- Informationen zu Ihrem beruflichen Werdegang: Hier muss euer aktueller oder ehemaliger Arbeitgeber rein. Wenn ihr selbstständig seid, dann könnt ihr z.B. auch „SELF EMPLOYED“ eintragen; Studenten dementsprechend „STUDENT“. Seid ihr arbeitslos oder Hausfrau und wählt bei der Frage nach einem Arbeitgeber „nein“ aus, dann dürfte es sicherlich trotzdem keine Probleme bei der Einreise geben.
- Adresse während Ihres Aufenthaltes in den USA: Hier kommt die Adresse eures Hotels oder eurer Privatunterkunft rein.
- Information zu U.S.-Kontaktperson: Kommt ihr in einem Hotel unter, dann schreibt in diese Felder den Namen sowie die Adresse rein. Ansonsten die Kontaktdaten eines Bekannten in den Staaten. Bei Rundreisen mit mehreren Hotels genügt es, die erste Station einzutragen.
- Adresse während Ihres Aufenthalts in den USA: Falls es Abweichungen zu den Infos bei der Kontaktperson gibt, dann hier die alternative Adresse eingeben oder das Häkchen bei „siehe die oben gegebenen Informationen“ setzen.
- Notkontakt: Am besten die Kontaktinformationen eines Elternteils, des Bruders oder einer anderen, euch nahestehenden Person eingeben, die bei einem Notfall (was auch immer das genau bedeutet) schnell greifbar ist.
—> Unsere Technik-Packliste für den Urlaub
Abschließende Fragen im ESTA-Antrag
Zum Schluss werden noch einige persönliche Fragen gestellt, um den Antrag abschließen zu können. Vermutlich werden die Meisten diese mit NEIN beantworten können, hoffen wir zumindest.
(1) Leiden Sie an einem körperlichen oder geistigen Gebrechen; missbrauchen Sie Drogen oder sind Sie drogensüchtig; oder leiden Sie gegenwärtig an einer der folgenden Krankheiten?
- Cholera
- Diphterie
- Tuberkulose, ansteckende
- Plage
- Pocken
- Gelbfieber
- Virales Hämorrhagisches Fieber, einschließlich Ebola, Lassa, Marburg, Krim-Kongo-Fieber
- Aktue Atemwegs-Erkrankungen, die auf andere übertragbar sind und wahrscheinlich tödlich sind
2) Wurden Sie jemals verhaftet oder eines Verbrechens überführt, das zu ernsthaften Sachschäden oder gravierenden Schäden für andere Personen oder Regierungsbehörden geführt hat?
3) Haben Sie jemals Gesetzesübertretungen im Zusammenhang mit dem Besitz oder Gebrauch bzw. der Verteilung von illegalen Drogen begangen?
4) Trachten Sie danach, sich an terroristischen Aktivitäten, Spionage, Sabotage oder Genozid zu beteiligen oder haben Sie sich jemals an derartigen Aktivitäten beteiligt?
5) Haben Sie jemals betrügerische Handlungen begangen oder haben Sie sich anderen gegenüber fälschlich dargestellt, um ein Visum bzw. den Zutritt zu den Vereinigten Staaten zu erlangen, oder haben Sie anderen Personen dazu verholfen?
6) Versuchen Sie gegenwärtig Arbeit in den Vereinigten Staaten zu bekommen oder waren Sie je zuvor ohne vorherige Erlaubnis der U.S. Regierung in den Vereinigten Staaten angestellt?
7) Hat man Ihnen jemals ein U.S. Visum verweigert, das Sie mit Ihrem gegenwärtigen oder ehemaligen Pass beantragt haben, oder hat man Ihnen jemals den Zutritt zu den Vereinigten Staaten verweigert oder wurde Ihr Antrag auf Zutritt an einem U.S. Ankunftsort zurückgezogen?
8) Sind Sie jemals länger als die Ihnen von der U.S. Regierung gewährte Aufenthaltsdauer in den Vereinigten Staaten geblieben?
9) Sind Sie am oder seit dem 01. März 2011 in den Irak, Iran, Sudan, nach Syrien, Libyen, Somalia oder in den Jemen gereist bzw. waren dort anwesend?
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ESTA Antrag ändern
Eine Änderung des ESTA-Antrags ist nur bedingt möglich. Es lassen sich nämlich lediglich die Adresse des neuen Aufenthaltsortes und die Email-Adresse ändern. Ob das bei einer erneuten Einreise wirklich notwendig ist, daran scheiden sich die Geister. Aber lieber man hat, als man hätte.
In der Bestätigungsmail findet ihr eure ID, mit der ihr euch auf der ESTA-Seite einloggen („Check Existing Application“) könnt. Dort könnt ihr dann die Änderung vornehmen.
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Wir hoffen, euch eine gute Hilfestellung auf eurem Weg zur erfolgreichen Einreise in die USA mit auf den Weg gegeben zu haben. Eure Fragen beantworten wir gerne in den Kommentaren.